Wanderung Volley 2011

Im Eriz; 26.-28. August 2011

Bei einer Wanderung spielt das Wetter immer eine wichtige Rolle. Aber zum Glück haben die Wetterpropheten nicht immer recht (oder ist die Ausnahme bereits die Regel?). Wie dem auch sei, das für Freitagabend gross-medial angekündigte Gewitter blieb aus - jedenfalls zuhinterst im Eriz. Vor dem Nachtessen reichte es noch für eine kleine Erkundungstour, quasi als Appetitanreger.

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Das (in allen Belangen) bescheidene Grüppli bestehend aus Fredu, dem Organisator, Chrigu, Hans-Peter und dem Schreibenden rekognoszierte den Aufstieg des nächsten Tages. Wir erfreuten uns unterwegs an den Krokussen (im Sommer!) und den prächtigen Steinpilzen. Chrigu nahm ein Prachtexemplar mit, um irgendeinen Küchenchef glücklich zu machen und allenfalls ein Gratisdessert zu ergattern. Niemand war sich so sicher, ob es denn tatsächlich ein Steinpilz war. Auch der Mürggu nicht, der sich im Übrigen als typischen wortkargen Berner Oberländer Wirt herausstellte. Jedenfalls kam es ihm nicht in den Sinn, dass wir etwas zu essen wollten. Der Meter in seiner Tasche zeigte ja auch eher seinen Hang zum Schreinern. Trotzdem - die Schnitzel und Cordon-Bleus schmeckten nicht schlecht. Der Abend endete dann in unserem Gasthaus Schneehas bei einem zünftigen Jass. Übrigens, unsere Wirtin war der Pilzkunde mächtig, und der schöne Pilz wanderte in den Ghüderchübu. Es war also doch kein Steinpilz, schade.

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Anderntags wagten wir kaum aus dem Fester zu schauen. Die Propheten hatten ja noch bis mittags Regen vorausgesagt. Aber siehe da, kein Wölkchen trübte den azurfarbenen Himmel. Die Nachzügler René, Reto und Pesche trafen pünktlich ein. Nach dem gemeinsamen Frühstück konnte die Bezwingung der Hengste, sieben an der Zahl, in Angriff genommen werden. Auf dem Grünenbergpass zogen dann doch noch Wolken herauf, so dass kurz der Gedanke eines Rückzugs aufkam. Angeblich kann man sich im Karstgebiet bei Nebel sehr gut verirren.

Wanderung Volley 2011

Doch no risk no fun. Ich kann es vorwegnehmen: Es hat sich gelohnt. Durch meist mooriges Voralpengebiet gelangten wir zu einer Alphütte, wo so gäbig ein Tisch mit Bänken draussen stand. Weil es doch noch kurz zu regnen begann, liessen wir uns definitiv zur Mittagsrast nieder. René und Hans-Peter hatten versprochen, das Mittagessen zu organisieren. Wir staunten nicht schlecht, als sie die campingerprobten Racletteöfeli samt Käse, Weisswein, Cornichon, Zwiebeli etc. hervorkramten. Nochmals vielen Dank an die Beiden für das lukullische Mal.

Die Alphütte war nicht irgendein Stall, sondern eine richtige Sennerei. Darin loderte ein Feuer mit einem Käsekessi darüber. Durch den Rauch kam eine junge, mit Rastalocken dekorierte Sennerin aus Deutschland zum Vorschein. Pesche war denn auch mehr drinnen als draussen - verständlich, er hatte schon immer eine soziale Ader. Da sie Käse berufshalber zu mögen schien, brachte er ihr eine Racletteportion nach der anderen.

Wanderung Volley 2011

Der zweite Teil der Wanderung war dann anstrengender als gedacht. Lag es an den gesättigten Bäuchen oder lag es daran, dass der Mittagshalt weit vor der Hälfte stattfand? Der Weg führte uns - wieder bei freundlichem Wetter - durch unberührte Natur hinter den sieben Hengsten durch, fast runter ins Justistal und dann wieder hoch über die Sichel zurück ins Eriz. Es war eine tolle Tour und das Abschlussbier schmeckte besonders gut.

Die Wanderung am Sonntag war, wie es der Name schon sagt, eine gemütliche Sonntagstour. Nach dem Aufstieg auf die Hohnegg zeigte sich ein prächtiges Panorama weit über das Emmental und das Mittelland hinaus. Unterwegs machten wir im originellen Bärgliecht-Häxe-Beizli halt. Bier? Fehlanzeige, dafür gab‘s Kräutertee und Kaffee. In der Nacht könnte man sich gruuselige Geschichten ausmalen, aber am Tag war es ein gemütliches Beizli. Verhext wurde anscheinend auch keiner.

In Schwarzenegg gingen wir direkt in die Kirche. Oder zumindest fast, denn Fredu und seine angereiste Frau Beatrix organisierten bei ihrer befreundeten Pfarrersfamilie ein üppiges Apéro, zu dem wir das Weekend feierlich und mit Pfarrers Segen ausklingen durften. Herzlichen Dank Fredu für die super Organisation und Beatrix für das feine Apéro riche.

Daniel